In einer Welt, in der die Unmenschlichkeit von Tag zu Tag zunimmt und in Deutschland in den Medien ein unsozialer, unökologischer und wenig auf die Zukunft bedachter Sprachgebrauch zunimmt, ist es schwer, die Hoffnung aufrechtzuerhalten. Es bedarf vielmehr einer täglichen Praxis, sich nicht abzuwenden, nicht ins Private zurückzuziehen, sich nicht die Decke über den Kopf zu ziehen, um dieses Elend nicht mehr mitansehen zu müssen. Gleichzeitig mag es auch wichtig sein, sich zurückzuziehen, die Decke über den Kopf zu ziehen, um Luft zu holen und Kraft zu schöpfen, um sich alldem wieder stellen zu können.
Ich mache das und es fühlt sich anstrengend an, mühselig. Viele Gefühle und viele Fragen kommen mir, wie oft denke ich, ich müsste mich einfach wie Greta auf die Straße setzen oder warum gibt es gerade keine Massenbewegung wie noch 2018. Warum sind gerade alle so wie eingefroren – posttraumatisches Belastungssyndrom nach der Corona Pandemie? So sagen manche Wissenschaftler*innen. Es ist total erschöpfend und auch verwirrend, sich in all den Diskussionen und Diskursen zurecht zu finden und dann geht alles so schnell, dass es fast nicht möglich ist, einer Entwicklung wirklich zu folgen.
Ich bin auch mal hoffnungslos und deprimiert und dann wieder sage ich mir, ich möchte nicht sterben, ohne etwas gemacht zu haben. Ich bin mir bewusst, dass, was ich mache, gar nicht genug ist und würde so gerne noch mehr tun, muss aber auch auf meine von der Pandemie noch angeschlagene Gesundheit achten. Diese Worten richte ich an Dich/Euch, weil ich auch weiß, dass Du/Ihr ähnlich denkt, vielleicht mit Unterschieden, aber im Herzen auch etwas anderes wollend. So versuche ich über die Worte und Angebote in Kontakt zu treten, um Verbindungen, die es gab, zu stärken und uns alle aufzumuntern und zu ermutigen, das zu tun, was für Dich/Euch möglich ist, um dieser gerade so pessimistischen Entwicklung entgegenzusteuern.
Meine Angebote sollen Dich/ Euch stärken auch für den Einsatz für eine soziale und ökologische Welt, in der Umverteilung möglich ist. Gerne hätte ich ja Kampf geschrieben, aber es ist gerade so viel Kriegsgeschrei überall, dass ich eher das Gegenteil möchte. In Harald Welzers Buch `Zeitenende´ benennt er die absurden Zahlen an Ausgaben für Krieg und welche Auswirkungen der Krieg und die Kriegsmaschinerie für den Klimawandel hat durch ihren gigantischen CO2 Ausstoß.
Wir brauchen Möglichkeiten, unser Nervensystem zu beruhigen, zu regulieren, Kraft zu schöpfen, Balance zu finden, und Zugang zu unserer Kreativität, dass wir neue Wege auftun, die es noch nicht gab und die Auswege aufzeigen können.
Dafür finde ich meine Praktiken aus Somatik und Tanz sehr hilfreich und ich wende sie auch für mich täglich an.
Ich schreibe, um Dir/Euch von mir und den Workshops und Projekten zu schreiben, die ich im nächsten Jahr plane und bei denen ich mich freuen würde, Dich/Euch zu sehen. Das Werben ist etwas, das mir schwerfällt, was ich nicht mag, weil ich die kapitalistische Marktlogik hasse. Mir wäre es so viel lieber, ich schreibe Dir/ Euch von den Projekten und Du/Ihr könnt einfach teilnehmen. Dann könnte diese Arbeit, die ich mache, auch wirklich regenerativ und stärkend wirken. Innerhalb der Marktlogik gibt es natürlich etwas, was meiner Arbeit einen bitteren Beigeschmack gibt, nämlich, dass sie nicht allen, die wollen, möglich ist. Damit, dass ich dies sage, möchte ich Dir/Euch schreiben, dass eine Teilnahme an meinen Angeboten nicht an irgendwelchen finanziellen Mitteln scheitern sollte und ich in dem Fall Dich/Euch bitte mich anzuschreiben. (wenn Du oder eine andere Dir bekannte Person etwas gerne bei mir machen würde, aber nicht über die finanziellen Mittel verfügt, sich doch bei mir zu melden.) Das sollte nicht die Teilnahme verhindern.
In meinen Gedanken bin ich schon lange damit beschäftigt, wie könnte diese Art der Arbeit anders verteilt werden. Kann es so etwas geben, wie eine solidarische Bewegungsarbeit, die wie ökologische Landwirtschaft organisiert ist. Wenn Du oder andere Menschen Ideen dazu haben, melde/t Dich/ Euch gerne bei mir. Es erscheint mir gerade wichtiger denn je, dass wir nach Möglichkeiten des sozialen Miteinanders suchen und Orte schaffen, in denen das stattfinden kann. Dazu habe ich auch den Body-Mind Centering® Termin, der einmal im Monat stattfinden und ein Zusammenkommen ermöglichen soll, gedacht.
Außerdem organisiert der AKS ( Arbeitskreis Kritische Somatik) eine Veranstaltungsreihe zu dem Thema Kritische Somatik, die einmal im Monat stattfindet und jeweils verschiedene Felder beleuchtet. Das möchte ich Dir/ Euch besonders ans Herz legen. Hier geht es darum, warum Somatik und Bewegung wichtig sind und politische Veränderungsprozesse unterstützen können. Franziska Benkel, Barbara Gamper und ich freuen uns auf Dich/Euch und rege und tiefe Diskussionen.
Im März findet dann auch unsere BMC Woche statt, bei der wir auch einen History-talk mit Jens Johansen organisieren.
Nicht zu vergessen die Pfingstjam, die 2024 nochmals im Feriendorf Dorado stattfinden wird.
Dieses Mal verschicke ich im Anhang zwei pdf´s eine deutsche und eine englische Version. Die Kurse und Workshops findest Du natürlich auch auf meiner Webseite. Bald ergänze ich das noch mit der BMC Woche, Pfingstjam und der Veranstaltungsreihe.
Im letzten Jahr habe ich auch viel mehr Einzelbehandlungen für Erwachsene und Kinder gegeben. Das macht mir unglaublich viel Freude. Insbesondere Kinder und Fürsorgende zu unterstützen, ist mir sehr wichtig. Falls Du es noch nicht kennst, die Einzelarbeiten sind 60 minütige Sessions, die auf IBMT und BMC basieren und unterschiedliche Foki haben können. Solltest Du oder jemand anderes eine Einzelarbeit wünschen, meldet Euch bei mir; so etwas kann natürlich auch ein super nachhaltiges und regeneratives Geschenk sein… , weil viele gönnen sich das ja gar nicht, auch wenn es für die Gesundheit so wichtig ist.
Jetzt bleibt mir noch, Dir/ Euch alles Gute zu wünschen für diesen Übergang ins 2024 und die Hoffnung zu nähren, dass wir es schaffen, das Ruder wieder herumzureißen.
Meine Wünsche für 2024: Kraft, Gesundheit und Energie! Das brauchen wir, um
gemeinsam gegen Faschismus, Sexismus und Rassismus,
für sichere Fluchtwege und ein soziales Miteinander,
für Umverteilen und für Klimaschutz einzutreten.
Wenn Du diese Wünsche teilst, lass uns das in 2024 zusammen anpacken. Auch wenn wir noch nicht wissen, wie?
von Herzen
Heike