Alle Menschen erfahren die Welt über ihren Körper und verarbeiten diese Erfahrung mit ihrem Körper. Da ein Großteil dieses Spüren außerhalb der bewussten Wahrnehmungsfähigkeit liegt, können wir oft nicht klare Bezüge zu Erlebnissen stellen und oftmals bemerken wir erst über Schmerzen oder nicht funktionale Muster, wenn etwas zu viel ist und Handlungsbedarf ist. Wenn wir deswegen dann zu einer Einzelarbeit kommen, wird durch die Arbeit mit der Wahrnehmungsfähigkeit auch die Reizschwelle für das, was unbewusst ist, herabgesetzt und es können Dinge bemerkt werden, die vorher schon da waren, aber eben nicht auf die Bewußtseinsebene gelangt sind, weil die Reizschwelle im Alltag höher gesetzt ist. Gleichzeitig lernen wir in der Sozialisation oft wenig, wie wir mit unserem Körper sprechen können und/ oder in einem Dialog mit ihm sind. Das könnte ein Teil der Einzelarbeit sein.
Body-Mind Centering® und Integrative Bodywork & Movement Therapy arbeiten mit der frühkindlichen Bewegungsentwicklung inklusive der embryologischen Entwicklung. Das zugrundeliegende Verständnis ist, dass sie das Fundament für die weiteren Erfahrungen darstellen. Bei einmaligen Erlebnissen kann es hilfreich sein, die früheren verkörperten Erfahrungen zu nutzen, um damit das körperliche System auf seiner Suche in eine Balance zu unterstützen. Es kann aber auch frühe schwierige oder gar traumatische Erlebnisse gegeben haben, die das Bauen des Fundaments erschwert haben. Auch dann kann die Arbeit mit dem Beginn des Lebens helfen, das Fundament zu stärken. Der Arbeitsansatz ist ein salutogenetischer und kein pathologischer. Über Berührung wird die körpereigene Suche nach Gesundheit gefördert.
Die Arbeit mit Babies und Kleinkinder unterstützt das Verarbeiten eines Geburtstraumatas oder die Integration von frühkindlichen Bewegungsreflexen oder schaut, wo ein Entwicklungsschritt gerade gehemmt ist.
Bei der Arbeit mit Kinder ist es wichtig zu wissen, dass sie die Welt meistens noch sehr ungefiltet aufnehmen und noch vielmehr im körperlichen Spüren zu Hause sind. Sie lernen selten eine Sprache dafür zu finden und dann auch in einen Dialog mit ihrem Körper zu sein. Stattdessen lernen sie von den Erwachsenen bestimmte Symptome zu ignorieren und dann auch nicht mehr wahrzunehmen. Sie lernen also ihre Reizschwelle nach oben zu setzen.
Eine Einzelarbeit kann Kinder darin unterstützen, sich selbst und alles das, was da ist und was sie spüren, ernst zu nehmen und dabei gesehen zu werden. Ich bin dabei in Dialog mit den Kindern und erkläre ihnen altersgerecht, was wir machen können. Dabei haben die Kinder immer eine Entscheidungsmöglichkeit und es passiert nichts, was sie selbst nicht möchten.
Dabei kommen die Kinder mit ihren Fürsorgenden bzw. die Fürsorgenden melden sich bei mir, um mit den Kindern zu kommen. Das gemeinsame Gespräch und da sein, ist auch Teil des Prozesses. Im Prozess kann sich zeigen, ob die Fürsorgenden in die Arbeit einbezogen werden oder es eine Einzelarbeit mit den Kindern ist oder es auch dazu Einzelarbeit mit den Erwachsenen gibt. Die Beziehung zwischen den Kindern und Fürsorgenden stellt deswegen auch einen wichtigen Teil der Arbeit da. Durch die Arbeit kann die Bindung gestärkt werden und eine wichtige Grundlage für resilientes Verhalten darstellen.