Meist wünschen wir uns, dass unser Leben planbar verläuft. Es gibt uns Sicherheit, zu wissen, was als Nächstes geschieht – und welches Ergebnis zu erwarten ist.
Doch nicht zu wissen, was kommt, kann Unsicherheit auslösen.
Gleichzeitig birgt das Nichtwissen die Möglichkeit, dass sich Unerwartetes zeigen darf – Erfahrungen, die im Rahmen eines festen Plans womöglich verborgen geblieben wären.
Das Nichtwissen ist ein zentrales Element der somatischen Praxis Authentic Movement.
Hier geht es um das bewusste Eintauchen in den Zustand des Nichtwissens. Dieses Nichtplanen und Nichtfestlegen schafft einen Raum für Selbstregulation, für Integration und für neue, bislang unbekannte Erfahrungen.
Authentic Movement ist ein Lernraum – über uns selbst, über das, was gerade ist, woher wir kommen, und welche Muster (physiologischer wie psychologischer Art) wir in uns tragen.
Das Besondere an dieser Methode: Die Bewegung geschieht ohne Musik, mit geschlossenen Augen – und wird von einer äußeren Zeug*in achtsam begleitet.
Dieses Gesehen-Werden kann aufregend sein, und zugleich vermittelt es eine wertfreie Präsenz, die innere Prozesse unterstützt, vertieft und sichtbar macht.
Im Kern der Praxis steht ein dialogisches Prinzip, das uns an unser relationales Wesen erinnert:
Von Beginn unseres Daseins an sind wir in Beziehung – und werden durch Beziehung geformt und verändert.
Die Arbeit mit diesem Beziehungsaspekt als Fundament lädt uns dazu ein, bewusst wahrzunehmen, wie wir in Beziehung sind, wie wir Beziehungen gestalten – und wie sie uns wiederum formen.